Der Online-Handel boomt und immer mehr neue Shops öffnen ihre Türen im Netz. Für Kriminelle ein gefundenes Fressen - besonders zu umsatzstarken Zeiten wie Black Week, Weihnachten, Valentinstag und Co. Welche Indizien auf Fake-Shops hindeuten und welche Maßnahmen im Betrugsfall zu ergreifen sind, lesen Sie hier.
10 betrügerische Zeichen
Gleich vorweg: Natürlich ist keins der folgenden Indizien ein klarer Beweis für eine Betrugsmasche. Trotzdem gilt hier Achtsamkeit, besonders wenn mehrere der genannten Punkte zutreffen.
- Impressum: Achten Sie darauf, dass Name, Niederlassung (nicht nur Postfach!) und ggf. Rechtsform bzw. Registernummer ausgewiesen sind. Ein gänzlich fehlendes Impressum sollte die Alarmglocken läuten lassen.
- AGB: Fehlende AGB oder in schlecht verfasstem Deutsch sind kein gutes Zeichen.
- Keine Kontaktmöglichkeiten: Zusätzlich zu einem eventuell schon fehlendem Impressum gibt es keine Möglichkeit der direkten Kontaktaufnahme? Oder nur eine kostenpflichtige Telefonnummer im Ausland? Kaufen Sie hier besser nicht ein.
- Zahlung nur im Voraus möglich: Kauf auf Rechnung oder Onlinebezahlung mit Käuferschutz sind nicht möglich? Stattdessen müssen Sie im Vorfeld überweisen oder Ihre Bankdaten zur Lastschrift hinterlegen? Auch hier sollten Sie Vorsicht walten lassen.
- Keine oder extrem positive Bewertungen: vor allem wenn diese nur auf der eigenen Website zu finden sind, Sie aber sonst keine (oder sogar negative) Shopbewertungen im Netz finden, sollten Sie vorsichtig sein.
- Auffällig günstige Preise: Gerade in Kombination mit hohen Versandkosten ein typisches Zeichen eines unseriösen Shops.
- Kryptische Domain: ein unbekannter Shopname und dazu eine völlig unpassende oder willkürlich zusammengesetzte Domain können ebenfalls das Zeichen eines Betrugsversuches sein.
- Keine Verschlüsselung: Die meisten sicheren Online-Shops tragen das Kürzel "https", was aber wiederum auch kein Garant für Sicherheit ist.
- Gefälschtes Gütesiegel: Diese sind besonders schwer zu erkennen. Sollten Sie sowieso schon Zweifel in Bezug auf die Seriosität haben und vom Gütesiegel irritiert sein, können Sie auf der Seite des Herausgebers überprüfen, welche Shops das Siegel besitzen. Auch frei erfundene Siegel sind keine Seltenheit bei unechten Shops.
- Extremer Zeitdruck: Sie werden immer wieder genötigt, sofort zu bestellen, um ein bestimmtes Angebot zu erhalten? Auch das kann ein betrügerisches Zeichen sein.
Reingefallen - Und nun?
Sie haben bestellt und hören nichts mehr oder sind sich aus anderem Grund sicher, Betrugsopfer geworden zu sein? Diese Schritte sollten Sie nun gehen:
- Bank informieren und eventuell die Zahlung stoppen: Je nach Bank hat man unterschiedlich lange Zeit, eine Überweisung zu stoppen. Wurde per Lastschrift bezahlt, kann man das Geld normalerweise noch für längere Zeit zurückfordern.
- Bewahren Sie alle Belege der Bestellung gut auf, um ggf. Beweismittel in der Hand zu haben.
- Sie können sich an die Verbraucherzentrale wenden, ob die Seite schon auffällig geworden ist oder auch im Verdachtsfall eine Domain melden.
- Polizei einschalten: Bringen Sie den Betrug zur Anzeige. Hierzu sind jedes Beweismittel und jeder Beleg hilfreich.
Zu guter Letzt: Natürlich spricht nichts gegen Online-Shopping und Schnäppchenjagd. Trotzdem möchten wir Sie sensibilisieren, achtsam zu bleiben und lieber einmal häufiger zu prüfen als einmal zu wenig. Übrigens: Wir bieten auch Awareness-Schulungen zu unterschiedlichen Themen an.
Fragen? Interesse? Sprechen Sie uns gerne jederzeit an!
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